Kartoffel-Blumenkohl-Curry Shahi Style (und mein Jamie-Oliver-Mörser)

 Zu Weihnachten bekam ich von meinem Bruder einen Jamie-Oliver-Mörser geschenkt. Ich hatte ja schon öfter mit dem Erwerb eines großen Mörsers geliebäugelt, den Kauf dann aber immer wieder nach hinten geschoben, es ging ja auch ohne. Meine Freude war groß, obwohl ich ja nicht so ein Freund dieser ganzen Merchandising-Produkte bin. Nur weil ein Name irgendwo drauf steht, kocht man damit nicht automatisch besser, in meinen Augen größtenteils Geldmacherei. Ich könnte mich jetzt noch aufregen, dass Herr Oliver inzwischen schon Parmesan oder fertiges Pesto mit seinem Namen verkauft, wie ich neulich im Jamie Magazin feststellen musste (ok, beim Magazin habe ich mich auch verleiten lassen). Er, der sonst frische Zutaten und Herstellung von Grund auf propagiert. Kein bissiger Kommentar dazu (*auf die Zunge beiß*).

Nun ja, über diesen Mörser kann ich jedenfalls kein bißchen klagen, er ist sehr praktisch - ob kleine Mengen Gewürze oder Kuchenzutaten, alles bekommt er klein. Mein leidliches Problem mit Schokolade hacken oder Nüsse zerkleinern hat sich auch erledigt. Früher habe ich dazu immer eine Tüte und meinen Fleischklopfer benutzt, nur führte dass zur Löcherung der tüte (selbst wenn ich die glatte Seite des Klopfers benutzt habe) und versprühte Nusssplitter in der gesamten Küche. Jetzt kommt alles in eine Tüte und wird im Mörser zerklopft - funktioniert wunderbar. Die Reinigung ist ebenso einfach - mit Wasser ausspülen und auswischen. Ein sehr nützliches Küchenutensil, nur seine Zehen sollte man außer Reichweite halten ...
Zehenkiller
Gerne mache ich indische Currymischungen damit. Irgendwann hatte ich einmal eine lose Garam masala Mischung gekauft, die ich nun wieder einsetzten kann. Denn frisch geröstet und gemörsert schmecken Gewürzmischungen einfach besser als die ferig gemischten und gemahlenen Varianten. So konnte der Mörser beim folgenden Curry zum Einsatz kommen. Letztens sah nämlich nur noch der Blumenkohl in der Gemüsetheke einigermaßen akzeptabel aus. Nur mag ich die traditionellen deutschen Methoden der Blumenkohlzubereitung nicht, deswegen verwende ich ihn fast nur wenn ich indisch koche. Ich erinnerte mich an unseren letzten Besuch beim Inder in der Neustatdt, wo ich Appetit auf ein vegetarisches Gericht hatte und mich für Shahi Paneer, den typischen indischen Käse in einer würzigen Sahnesoße mit Mandeln, entschied. Ja, richtig gelesen, Rosinen - wo ich die Dinger doch hasse. Es gibt nur wenige Ausnahmen wo ich sie in meinen Gerichten toleriere, und dieses Gericht klang zu verführerisch. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, und ich suchte mir ein entsprechendes Rezept aus dem Internet heraus. Paneer selbst herstellen ist mir etwas zu aufwendig, und warum sollte nicht auch normales Gemüse in dieser Soße funktionieren? Zum Glück musste ich nicht einmal den Blumenkohl kochen, denn nach etwas intensiverer Recherche stellte sich heraus, dann dieser sich auch hervorragende im Ofen (zB zusammen mit Kartoffeln garen läßt).


Kartoffel-Blumenkohl-Curry
für zwei große Portionen

Curry:
  • einen Blumenkohl (750 g)
  • 600 g Kartoffeln
  • Garam masala (s. Soße)
  • 3 Eier, gekocht und in Spalten geschnitten
Soße:
  • eine große Knoblauzehe, gerieben
  • ein daumengroßes Stück Ingwer, geschält und gerieben
  • 3 Lauchzwiebeln, in Ringe geschnitten
  • 1 TL rotes Chillipulver (1/2 für eine weniger scharfe Variante)
  • 3/4 TL Kurkuma, gemahlen
  • 2 EL Garam masala (whole, zB von TRS)
  • 4 Pimentkerne
  • 1/2 TL Mangopulver
  • 60 ml Sahne
  • 200 ml Milch
  • 60 g Rosinen und gehackte Mandeln, gemischt
  • Salz
  • Öl
Die Kartoffeln waschen und in kleine Würfel schneiden. Den Blumenkohl waschen, vom Strunk befreien und in kleine Röschen zerteilen. Inzwischen das Garam masala zusammen mit den Pimentkörnern in einer heißen Pfanne (ohne Öl) anrösten, bis es duftet. Im Mörser oder einer Küchenmaschine zermahlen. Ein Drittel der Mischung zusammen mit ca 4 EL Öl über Kartoffeln und Blumenkohl geben und gut vermischen. Dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und im vorgeheizten Ofen bei 200°C 35 Minuten garen.
Inzwischen die Sauce vorbereiten: In etwas Öl Rosinen und Mandeln anrösten. Zurück in eine Schüssel geben. Dann die Zwiebeln in Öl andünsten bis sie glasig sind. Knoblauch und Ingwer dazugeben und eine Minute weiterdünsten. Noch einmal etwas Öl und die Gewürze dazugeben, die Hitze erhöhen und kurz anbraten, bis es so richtig gut duftet. Die Milch einrühren und aufkochen, kräftig mit Salz würzen. Köcheln lassen, bis die Sauce etwas eingedickt ist. Sahne, Mandeln und Rosinen einrühren und nochmal zwei bis drei Minuten köcheln lassen. Über Blumenkohl und Kartoffeln geben, zum Schluß die Eierviertel darauf legen.

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