Kocht jemand von Euch Gulasch? Nein? Ich bis jetzt auch nicht - ich erinnere mich mit Schrecken an die Samstag-Vormittage in unserer Küche, meine Mutter in Dampf eingehüllt, von von ihrem Schnellkochtopf schwärmend und auf die Möhre zum Soße binden schwörend. Gulasch bestellt man im Dorfgasthof aber kocht ihn nicht zu Hause, dachte ich mir damals. Mein Liebling Jamie schwört aber in seinen zahlreichen Büchern immer von Fleischgerichten, langsam im Topf geschmort, so dass ich einfach mal einige Rezepte ausprobiert habe.
Ein Aha-Erlebnis war für mich die Lasagne mit Kürbis aus "Essen ist fertig!" wo die Fleischsoße nach so einem Prinzip zubereitet wird. Sie macht wirklich eine Heidenarbeit, aber das Ergebis ist mhmhhhhhhhh ... Leider habe ich damals keine Fotos gemacht. Wer sich vor mehr Arbeit für besten Geschmack nicht scheut, findet das Rezept hier (wer den Kürbis scheut, läßt die Kürbisschicht einfach weg).
Das Fleisch wird wirklich schön weich, und obwohl Jamie meint man müßte es nicht unbedingt anbraten, bin ich ein Verfechter der "schön kross anbraten"-Methode. Falls ihr also mal ein schönes Stück Fleisch habt, könnt ihr es nach folgendem Prinzip verarbeiten:
für 2 Personen
- 400 g Fleisch, gewürfelt (bei Geflügel verkürzt sich die Garzeit)
- 100 g Schinkenspeck, gewürfelt
- eine Zwiebel, gehackt
- eine Knoblauchzehe, gehackt
- eine Möhre, gehackt
- ein Lorbeerblatt
- eine Handvoll gemischte frische Kräuter (Oregano, Rosmarin, Thymian, Salbei)
- Salz & Pfeffer
- Chillipulver & Zimt (nach Belieben)
- anderthalb kleine Dosen geschälte Tomaten
- 1 großes Glas Rotwein oder Wasser
- zusätzliches Gemüse nach Belieben (Kürbis, Rüben oder Pilze)
- Olivenöl
Den Backofen auf 180°C vorheizen. In einem ofenfesten Topf den Speck zusammen mit dem Zimt in etwas Öl anbraten, dann die Kräuter, Möhre, Zwiebeln und Knoblauch sowie das Chilipulver zugeben. Alles gut vermischen. Das Fleisch zufügen und ein paar Minuten unter rühren braten. Wasser/Wein, die Dosentomaten und das Lorbeerblatt unterrühren und aufkochen lassen. Vom Herd nehmen. Ein Blatt Backpapier feucht machen, den Topf damit bedecken und den Deckel aufsetzen. Für anderthalb Stunde in den Ofen stellen (bei Geflügel reicht eine Stunde). Wer keinen Ofen hat, kann das Ganze auch auf niedriger Flamme so lange köcheln lassen. Am Ende der Garzeit das Lorbeerblatt entfernen. Wer jetzt seine Soße noch cremig haben will, kann einen Teil abschöpfen und mit einem Stabmixer pürieren.
Dazu passen Nudeln, Kartoffeln oder auch Gnocchi. Ideal zum Einfrieren (falls was übrig bleibt)oder zur Zubereitung wenn man nebenbei noch etwas anderes machen möchte und das Essen nicht sofort auf dem Tisch stehen muss. Jedenfalls dampft es in der Küche nicht mehr, und besser als das Gulasch vom Dorfgasthof ist es allemal.
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