Weihnachtsäpfel-Verwertung: Bratapfel-Käsekuchen & Apfel-Toffee-Tarte

Wo meine Eltern manche Sachen herkramen und warum sie sie kaufen ist mir manchmal ein Rätsel. Zu Weihnachten sollte ich eine kleine Kiste Äpfel für meinen Bruder mitnehmen, der wollte sie aber eigentlich gar nicht haben (jedenfalls nicht die komplette Kiste). Also blieben sie bei mir stehen, aber kein Problem, irgendwo hatte ich doch noch ein paar Rezepte ...


Bratapfel-Käsekuchen

  • 200 g Mehl

  • 100g Butter

  • 80 g + 125 g Zucker

  • Salz

  • ein Eigelb

  • 2 Eier und das restliche Eiweiß

  • 50g Marzipan-Rohmasse

  • 30g gehackte Mandeln

  • einen halben TL Zimt

  • 4 kleine säuerliche Apfel, entkernt und halbiert

  • 6 EL Zitronensaft

  • 500 g Magerquark

  • 1 Pck Vanille-Puddingpulver

  • 100 g Schmand


außerdem: eine rechteckige Silikon-Backform, 26x22 cm


Mehl, Butter, 80 g Zucker, eine Prise Salz und das Eigelb zu einem glatten Teig verkneten, in Folie wickeln und ein halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.


Das Marzipan mit den Mandeln und dem Zimt verkneten. Die Äpfel mit dem Zitronensaft einreiben, damit sie nicht braun werdern. Den Quark mit dem Restlichen Zucker, dem Schmand, Zitronensaft, den Eiern und dem Puddingpulver zu einer glatten Masse verrühren. Im Originalrezept wird doppelt so viel Füllung verwendet (also Zutaten verdoppeln), das war mir aber zu viel. Ich habe auch nur 100 g normalen Zucker und 25 g Vanillezucker verwendet.


Den Backofen auf 150°C (Umluft, E-Herd 175°C) vorheizen. Den Teig ausrollen und die Form damit auslegen - es wird ein kleiner Rest übrig bleiben (s.u.). Die Füllung hineingießen und die Äpfel darauflegen, die Marzipan-Mandel-Masse darüberbröseln. 50 Minuten backen, im Ofen ca. 10 Minuten ruhen und dann herausnehmen und vollständig auskühlen lassen.


Und was mit dem restlichen Teig und den Äpfeln machen? Laut Jamie Apfel-Toffee-Tarte ... doch Moment ... wie er das Toffee da zubereitet, das ist doch Dulche de leche,und davon habe ich doch noch zufälligerweise einen Rest im Kühlschrank! Also Teig in eine kleine Runde Form gepackt, die Apfelspalten mit Puderzucker vermischt, das Toffee ausgestrichen und die Spalten daruaf verteilt - bei 180°C für 35 Minuten in den Ofen - fertig!


Ich muß allerdings gestehen dass ich das Ergebnis schändlich mißbraucht habe - als Dessert der etwas besonderen Art. Weil ich noch griechischen Joghurt da hatte und keine Marmelade einrühren wollte kam einfach eine halbe Tarte hinein. Das war auch sehr lecker!

Erdbeer-Marshmallow-Cupcakes

Neulich erinnerte ich mich an Andrés mundwässernde Dessert-Spieße bei einem seiner Grill-Abende, bestehend aus Erdbeeren und Marshmallows, eine unschlagbare Kombination. Im Internet fand ich auch ein Cupcake-Rezept mit Erdbeerpüree, nur mußte ich leider mal wieder Cups etc in europäische Maße umrechnen.

  • 80 ml Milch
  • 100 g Erdbeeren, püriert
  • 200 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1/2 TL Salz
  • 1 TL Vanille-Extrakt
  • 120 g Butter
  • 180 g Zucker
  • 1 großes Ei und zwei Eiweiß

Füllung und Glasur (meine Idee):

  • 22 (25) Marshmallows
  • 50 (100) g Erdbeeren, püriert
  • 2 EL Sahne

Mehl, Backpulver und Salz mischen, Erdbeerpüree, Milch und Vanille mischen. Die Butter mit dem Zucker cremig schlagen, dann nach und nach die Eier zugeben, abwechselnd Mehl- und Erdbeermischung dazugeben. Bei 180°C im vorgeheizten Backofen 20 Minuten backen lassen, herausnehmen und abkühlen lassen.

Das Püree im Wasserbad erwärmen. 2 (5) Marshmallows dazugeben und darin auflösen. Aus den Kuchen oben einen Trichter ausschneiden, in die Öffnung 1-1 1/2 TL Füllung hineingeben und die Trichter wieder draufsetzen.

Die restlichen Marshmallows zur Füllung geben und auflösen (es funktioniert besser wenn man sie vorher etwas kleinschneidet). Da meine Glasur sehr zäh wurde mußte ich sie mit Sahne verdünnen, das würde ich aber bei mehr Püree weglassen. Wenn die Masse homogen ist, aus dem Wasserbad nehmen und etwas abkühlen lassen, bis sie nicht mehr so flüssig ist. Auf die Cupcakes geben und kalt werden lassen.

Beim nächsten mal würde ich das Rezept mit den Angaben in Klammern machen und ausprobieren, wie das Ergebnis schmeckt, ich hätte gerne noch mehr Füllung in den Kuchen und einen etwas erdbeerigeren Geschmack bei der Glasur.


Asiatische Fisch-(Gemüse)-Pasteten

Dieses Rezept ist "Frei Schnauze" entstanden - nach einer kurzen Durchsicht durch Kühl-, Gefrier- und Gewürzschrank, ganz nach dem Motto: Was habe ich da, was muß weg und was habe ich lange nicht mehr benutzt.

  • ein großes Kabeljaufilet, gewürfelt
  • eine Handvoll Krabben, halbiert
  • zwei mittelgroße Möhren, gewürfelt
  • eine Zwiebel, gehackt
  • eine große Stange Sellerie, gewürfelt
  • 2 TL rote Curry-Paste
  • 2 EL Mehl
  • 1 EL Sesam
  • 2 EL Austernsoße
  • Sojasoße
  • 4 EL Sesamöl
  • Muffinförmchen (am besten aus Silikon)
  • eine Rolle fertiger Blätterteig


Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen.

Zwei EL von dem Öl erhitzen und dabei einen Löffel der Currypaste einrühren, den Fisch urz anbraten und dann das Mehl und den Sesam dazugeben, gut rühren und braten bis die Mischung etwas gebräunt ist. Auf einen Teller geben und beisete stellen. Im restlichen Öl die Zwiebeln, Möhren und den Sellerie 5 Minuten andünsten, dann die Krabben dazugeben. Weiterdünsten, die restliche Currypaste, Austernsoße und 2 EL Sojasoße einrühren und noch etwa 2 Minuten garen, dann den Fisch dazugeben und gut durchrühren. Nochmal mit Sojasoße abschmecken. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Den Backofen auf 180°C vorheizen.

Inzwischen den Blätterteig in acht gleichgroße Teile schneiden und die Muffinsformen damit auslegen. Die abgekühlte Füllung in die Formen füllen und den überstehenden Teig darüber verschließen, evt dekorativ zu einem Zipfel formen, dabei achtgeben dass der Teig ringsherum verschlossen ist so dass keine Füllung austreten kann. Dabei ist es wichtig dass der Teig Zimmertemperatur hat, damit er klebrig genug ist, allerdings reiß er dann auch leichter ein, also vorsicht!

Im Backofen 15-20 Minuten backen, bis die Pastetchen oben gebräunt sind. Etwas abkühlen lassen und vorsichtig aus den Formen lösen. Schmeckt warm und kalt.


Peinliche Erkenntnisse, Bacalao & Rømmegrøt

Was wollen wir heute essen? Meistens muss ich diese Frage beantworten - auch gut so, denn dann ich immer das Rezept meiner Wahl aus meiner Büchervielfalt herausfischen. Robert bahauptet immer er würde alles essen - was er eigelntlich auch tut - und da sind ihm Essensvorschläge nur schwer zu entlocken. Aber letztens hatte er mal einen Wunsch - ihm war nach Suppe, genauer gesagt Fischsuppe. Das passte mir wiederum ganz gut, denn ich wollte mal wieder etwas aus meinen norwegischen Kochbüchern kochen und da würde sich doch sicher Fischsuppe finden?! Spontan fiel mir Bacalao ein, das hatte ich in beiden gesehen und glaubte mich zu erinnern dass das eine Art Fischeintopf war. Eigentlich kannte ich dieses Gericht nur aus dem Mittelmeerraum (und dachte erst es wäre 'geklaut'). Erst mußte ich aber herausfinden welchen Fisch ich kaufen mußte, da ich keinen Trockenfisch/Stockfisch (oder wie die Norweger auch sagen: klippfisk) zur Hand hatte. Eine Möglichkeit war Kabeljau, der war ja recht einfach zu bekommen - und im selben Atemzug las ich dass Kabeljau und Dorsch diessellbe Bezeichnung für diesen Fisch sind. Ich Blödmann! Ich habe mir schon vor einiger Zeit den Kopf zermartert, wo ich bloß Dorsch für die ganzen norwegischen Fischrezepte herbekommen soll ... jetzt weiß ich Bescheid.

Zurück zum Bacalao, einen interessanten Artikel fand ich hier. Im Prinzip ist das nur die spanische Bezeichnung für klippfisk. Diese Art der Zubereitung wie in den Mittelmeerländern ist zwar nicht ganz so traditionell wie Lutefisk, aber im Prinzip unterscheidet sich die Vorbereitung des Fisches nicht wesentlich. Von den Norwegern selber wurde ich immer gewarnt dass die Vorbereitung des Fisches, d.h. das tagelange Einweichen bzw. Wässern mit erheblicher Geruchsentwicklung verbunden ist und die Kinder deshalb vor Weihnachten (die traditionelle Lutefisk-Zeit) schon mal bei den Großeltern einquartiert werden; und deshalb die meisten den Fisch schon fertig vorbereitet kaufen oder im Restaurant essen gehen. Ich nehme mal an, dass die Norweger die mediterrane Variante der Trockenfisch-Zubereitung mit Beginn des Exports ihres Fisches nach Portugal/Spanien in ihr Repertoire aufgenommen haben, da diese eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan darstellte. Laut Andreas Viestad hat auch jede größere Küstenstadt ihr eigenes Bacalao-Rezept, und schon zu früheren Zeiten waren darin exotische Gewürze enthalten wie zB Piment und Chili. Er empfiehlt sein Lieblingsrezept aber empfiehlt auch gerne mit Gewürzen und Zutaten zu experimentieren. Das Rezept dass ich in meinem anderen norwegischen Kochbuch vorfand machte allerdings einen recht langweiligen Eindruck, also hielt ich mich an Andreas, halbierte nur ungefähr die Zutaten, ersetzte den Trockenfisch mit Tiefkühlware und fügte noch Krabben dazu.

  • 5 große festkochende Kartoffeln, in ca 2 cm große Würfel geschnitten
  • 400 g Kabeljau, in große Stücke geschnitten
  • eine große Handvoll Krabben
  • 2 große Zwiebeln, in Streifen geschnitten
  • 1-2 Knoblauchzehen, gehackt
  • 1 Chilischote, gehackt
  • 2 EL gehackte Petersilie
  • 200g geräucherte Paprikaschoten, enthäutet und in dünne Streifen geschnitten
  • 1 große Dose ganze Tomaten im eigenen Saft (800g)
  • 150 ml Olivenöl
  • 2 Lorbeerblätter
  • 10 schwarze Pfefferkörner

Kartoffeln, Fisch und Zwiebeln lagenweise in einen großen Topf schichten, dabei den Fisch ordentlich salzen, da das fehlende Salz aus dem Trockenfisch ersetzt werden muß. Die Paprikaschoten, Tomaten, Öl und Gewürze zugeben und das Ganze auf kleiner Hitze erwärmen damit nichts anbrennt. Dann 30 Minuten köcheln lassen, zum Schluß nochmal 15 Minuten bei mittlere Hitze ziehen lassen, es sollte nicht mehr kochen. In der ganzen Zeit nicht rühren, höchstens mal am Topf rütteln.

Der Geschmack war ausgezeichnet - meine Ideen für noch raffiniertere Varianten (welche ich beim nächsten Mal ausprobieren werde) sind Piment, Zimt und evt Fenchel oder Fenchelsamen.

Da ich schon bei norwegischen Traditionsgerichten war, sollte es auch noch ein Nachtisch sein - Rømmegrøt.

Rømmegrøt ist eine Grütze (also Grøt) aus Rømme, der norwegischen Variante von saurer Sahne, allerdings nitcht so sauer vom Geschmack her wie in Deutschland. Die richtige Seterrømme (also die vom Bauernhof) hat mindestens 35% Fett. Das Gericht ist ein traditionelles Essen für Feierlichkeiten wie Hochzeiten, man ißt dazu aber auch herzhafte Sachen, z.B. spekemat (eine Art Schlachteplatte mir Würsten und Salami, wobei auch Wildfleisch dabei ist) und flatbrød (sehr dünnes Brot, eine Art Knäcke, der Teig besteht aber nur aus Wasser und Mehl).

Zutaten:

  • 400 g Schmand oder Creme fraiche
  • 150 g Mehl
  • 1/2 TL Salz
  • 500 ml Milch

Schmand hatte ich da, und den Rest auch. Der Schmand kann natürlich die richtige Rømme nicht ersetzten, dazu ist der Geschmack noch zu säuerlich, aber es ist meiner Meinung die bessere Alternative als Creme fraiche - ich habe schließlich original Rømme gegessen und muss es wissen ...

Den Schmand drei-vier Minuten köcheln. Die Hälfte vom Mehl hineinrühren und unter Umrühren kochen, bis die Grütze Fett absondert (Geduld!). Das geschmolzene Fett abgiessen und warm stellen. Das restliche Mehl unterrühren. Salz zugeben und die Grütze mit der Milch geschmeidig rühren. Mit dem Fett und Zimt und Zucker servieren.

Ich habe nicht so viel Geduld bewiesen, deswegen fehlte bei mir das Fett - außerdem hatten sich unglücklicherweise durch das Mehl ein paar Klümpchen gebildet - das tat dem Geschmack aber keinen Abbruch. Robert wollte nichts (ihm hatte schon die fertige die ich aus dem Urlaub mitgebracht hatte nicht geschmeckt), und ich mußte nach einem kleinen Schälchen aufgeben, da das Zeug wahnsinnig stopft (ähnlich wie bei Milchgrieß oder -reis).