Dulce de Leche

Auf der Suche nach anderen "Goodies" für meine Weihnachtspakete fiel mir wieder mein heißgeliebtes Karamellbuch ein. Laut diesem war es auch möglich Dulche du Leche, argentinische Karamellcreme, selbst herzustellen. Allerdings warnte das Buch auch vor explosiven Überraschungen, da man Dosen mit gezuckerter Kondensmilch in geschlossenem Zustand kochen sollte. Ich versuchte also alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um dies zu vermeiden. Laut Anleitung sollte das Wasser im Topf nämlich nicht sieden..


Also holte ich meine Induktionskochplatte heraus, stellte sie auf (den abgedeckten Herd) und erhoffte mir von der Temperatureinstellung der Platte einiges. Nur funktionierte es nicht so wie gedacht - bei 100°C blubberte es mächtig gewaltig und die Dosen schlugen gegeneinander dass einem Angst werden konnte und bei 80°C passierte rein gar nichts ... Außer dass sich die Dosen wölbten und ich deswegen schon aus diesem Grund die Temperatur nicht hochstellen wollte. Nach 2 Stunden hin und her entschloß ich mich zu handeln und eine Dose zu öffnen um nachzuprüfen, ob diese Methoden denn überhaupt funktionierte.


Die angestochene Dose spritzte natürlich erstmal heiße Kondensmilch in hohem Bogen durch die Küche (was soll auch sonst passieren?! Auch in meiner Küche herrschen die Gesetze der Physik ...). Das zeigte mir nur dass die Milch zwar heiß geworden war, aber nicht im geringsten schon angefangen hatte zu karamellisieren wie geplant. Also mußte ich doch die Temperatur höher stellen - nach einem kurzen Blick ins Internet fand ich auch ein Mittel gegen das Geklapper - einen Spüllappen auf den Topfboden und dann war glücklicherweise Ruhe. Nur war die Zeit inzwischen sehr weit fortgeschritten und ich wollte eigentlich ins Bett - aber der Topf verlangte nach regelmäßigem Wassernachfüllen ...


Ich stellte mir den Kurzzeitwecker und die Zeitschaltuhr der Platte ein. Irgendwann in der Nacht war dann alles fertig (der Lappen im Topf festgebacken und alles eine große Schweinerei da die offene Dose rumgekleckert hatte). Zur Überprüfung des Ergebnisses machte ich dann die ohnehin schon offene Dose auf und fand erstmal eine Sahne-Wasser-Lache vor. Nachdem diese abgegossen war kam eine klebrige schokobraune Masse zum Vorschein und ich jubelte insgeheim über die gelungene "Verwandlung". Aus meinem guten Papier aus dem Bastelladen stellte ich noch neue Banderolen her - jetzt kann das Ganze für teuer Geld verkaufen ;) Und was macht man damit? Banoffee Pie zum Beispiel.


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