Schweinshaxen-Risotto mit Backpflaumen und Champignons

Normalerweise steht deutsche Hausmannskost sehr selten auf meinem Speiseplan. Ab und zu mag ich es dennoch deftig und esse mal eine Scheibe Blutwurst auf's Brot oder es gibt Grützwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln - aber das ist eher die Ausnahme. Eisbein habe ich noch nie gegessen, und auch die Schweinshaxe wollte ich nie auf meinem Teller haben - solche deutschen Spezialitäten gab es nie bei mir zu Hause und waren wegen des Fettanteils und der umständigen Zubereitung nie ein Wunschgericht. In meinem Kopf entstanden bei 'Eisbein' oder 'Schweinshaxe' immer Klischeebilder von dicken Leuten mit fetttriefenden Fleischbatzen im Mund vor meinem inneren Auge - nein danke!
Letztens ging ich allerdings in meinem Supermarkt am Kühlregal vorbei und entdeckte fertig zubereitete und abgepackte Schweinshaxen, die optisch gar nicht mal so schlecht aussahen. In diesem Moment bekam ich wahnsinnig Appetit auf Fleisch, zumal es ja schon fertig zubereitet war und ich keine Lust auf großartige Bratexperimente hatte. Also landete das gute Stück im Wagen, genauso wie eine Packung appetitliche braune Champignons aus der Gemüseabteilung. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich - wie meistens - noch keine konkrete Vorstellung was ich damit machen wollte. Zu Hause schaute ich mit meine Ausbeute an und war ein bisschen ratlos - Kartoffeln waren keine da, also was dazu essen? Es gab da so ein Rezept in meinem Risottobuch mit Schweinefleisch ... also warum nicht auch ein Risotto mit Haxe? Ich kramte noch ein paar Backpflaumen aus meinen Vorräten hervor, deren überraschend guten Geschmack ich erst entdeckt hatte und in Kombination mit Kaninchen (in diesem Rezept) schon als ausgezeichnet im Hinterkopf vermerkt hatte. Ich kannte einige Schweinefilet-mit-Dörrobst-Kreationen, warum also keine Backplaumen ... Das Ergebnis war eine geschmacklich gut kombinierte Variante eines 'Deutschen-Hausmannskost-Risottos' und ich würde es beim nächsten 'Haxen-Hunger' auch wieder machen.





Schweinshaxen-Risotto mit Backpflaumen und Champignons
für 2-3 Portionen
  • eine fertig zubreitete abgepackte Schweinshaxe
  • eine große Handvoll Backpflaumen, gewürfelt
  • 300 g Risotto-Reis
  • 400 ml Gemüsefond
  • 400 ml Wasser
  • 400 g braune Champignons, halbiert
  • eine Zwiebel, fein gehackt
  • 4 EL Butter
  • ein Glas Rotwein
  • Thymian
  • Salz und Pfeffer
Zuerst die halbierten Pilze in einer Pfanne in etwas Butter heiß braten bis sie gar sind, dabei mit ordentlich Thymian würzen. Bei der Haxe das Fleisch vom Knochen lösen und in mundgerechte Stücke zerpflücken, eventuell die fettigen Teile entfernen. Das Gelee in der Packung nicht wegwerfen! Zusammen mit dem Wasser und der Gemüsefond in einen großes Litermaß oder einen Topf geben und erhitzen. Die Zwiebel in 2 EL der Butter glasig dünsten, die Hitze erhöhen und den Risottoreis dazugeben und erhitzen. Mit Rotwein ablöschen, dabei ordentlich umrühren. Wenn der Reis den Wein komplett aufgenommen hat, die erste Kelle heißen Fond dazugeben, dabei immer weiter rühren. Die erste Viertelportion des Fleisches dazugeben. Wie bei Risotto üblich weiter Fond dazugießen und rühren, bis die Flüssigkeit aufgenommen ist, jedesmal Fleisch mit zufügen, danach die Pflaumen in zwei Portionen. Nach ca 18 Minuten sollte der Fond aufgebraucht und der Reis seine gewünschte Konsistenz haben. Die restliche Butter und die Pilze unterrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und noch 2 Minuten mit geschlossenem Deckel ziehen lassen.

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